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Perfekt sein...

Hey, ich melde mich auch mal wieder.  Bei mir war in letzter Zeit ziemlich viel los, aber ich habe seit gestern endlich den Führerschein und jetzt kann ich auch mal wieder bloggen. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, worüber ich schreiben sollte. Einerseits war da so viel, was ich in letzter Zeit erlebte, andererseits doch nicht viel, worüber man schreiben könnte.  Doch heute hatte ich ein sehr schönes Gespräch mit einer Mitarbeiterin unserer Pfarre und diese Gedanken muss ich jetzt niederschreiben.  Ich höre oft, dass mich Leute als „perfekt“ sehen. Ich habe gute Noten, bin religiös und gehe nicht fort, wie andere Jugendliche. Das finden sie gut. Sie sehen ja auch nur das. Ich versuche, immer für andere da zu sein, ein (nach außen hin) gutes Leben zu führen und meine Vorbildwirkung zu nützen, anderen den Glauben näher zu bringen. Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Psychiater und er meinte: „Also bei dir glaube ich schon, dass du sehr brav bist, du bist ja in der Öffentl

Zeit...los?

Warum bei 34 km/h einen Gang hinunter schalten?  Das frage ich mich nicht nur beim Radfahren, sondern auch in meinem Leben. Ich führe gerade ein Leben auf der Überholspur. Und zwar nicht, weil mir vieles gelingt, sondern weil ich gerade viel zu schnell und zu viel fahre.  Es sind Ferien - Zeit zur Ruhe, könnte man meinen. Hmm, davon spüre ich nicht viel. Es gibt so viele Dinge zu stemmen. Die kirchlichen Projekte, Arzttermine, Führerschein, Ferialjob, Wochenendarbeit, Haushalt, Tiere, Musikproben, Schule, Eventorganisation und vieles mehr. Für jemanden, der 17 ist, gar nicht so wenig.  Und gerade kommt es mir so vor, als würde mir von allen Seiten eingedrillt werden: „Hör auf, so viel zu machen.“ „Weniger ist mehr.“ „Du übernimmst dich.“  Ein Freund von mir verglich es mit einem Flugzeug: Man sollte immer zuerst selbst die Atemmaske aufsetzen, bevor man anderen hilft. Denn wenn man selbst tot ist, kann man sich um andere auch nicht mehr kümmern. Auch im Leben ist es so. Zuer

Heimat

Wenn ich so nachdenke, wie viel Glück wir mit unserem Wohnort haben, dann wird mir warm ums Herz.  Nicht nur dieses riesengroße Privileg, in Europa und nicht in einem Kriegsgebiet zu leben (und das sollte sich jeder mal vor Augen führen, der sagt, dass die Flüchtlinge Schuld an der jetzigen Situation haben und sie doch wieder in deren Herkunftsland zurückkehren sollten - aber darüber werde ich einen eigenen Artikel schreiben...)  Nein, wir dürfen auch noch in einer Gasse mit mehr als 20 Kindern leben, und das ist echt wunderschön. Sie sind (vor allem in den Ferien) den ganzen Tag draußen und spielen miteinander. Gestern hatten sie zum Beispiel einen Flohmarkt und ungefähr 10 Kinder waren dabei. Eine Bekannte war zu Besuch und konnte es gar nicht fassen, wie viele Kinder da sind und wie frei sie in deren Tun sein dürfen. Denn sowas ist schon etwas Besonderes. Auch wenn es manchmal Zickereien oder auch Streit gibt, dann ist es doch immer schön, mit den ganzen Kids zu spielen oder

Jesus saves, Bro!

Ich war gestern mit einer Freundin auf einem Gebetsabend. Und das Besondere daran war: diese Freundin ist eigentlich nicht wirklich religiös, noch sehr gläubig. Bzw. würde sie sich nicht als Christin bezeichnen. Ich habe sie gefragt, ob sie mitfahren würde und habe mit einer fixen Absage gerechnet, aber sie nahm das Angebot an. Allein das fand ich schon echt stark von ihr. 🙏🏻💪🏻💙 Dort angekommen, wurden wir wie immer herzlich aufgenommen. Ich hoffte wirklich, dass es ihr nur ansatzweise gefällt, dass es nicht zu lang für sie ist und dass sie etwas damit anfangen kann. Oder sich irgendetwas mitnehmen kann. Sie meinte dazu nur: „Gibt‘s da viel Musik? Dann gefällt es mir sicher.“  Angefangen hat dieser Gebetsabend dann zum Glück wirklich mit sehr guter Musik und ich sagte zu ihr, dass ich die Hände beim Lobpreis öffnen werde, aber sie solle das tun, wozu sie sich fühle. Klar, sie war unsicher, aber das war ich beim ersten Mal auch. Und sie öffnete manchmal wirklich die Hände, ließ s

Frieden auf der Welt

Wow, ich habe so viel erlebt in letzter Zeit, könnte so viel schreiben und werde dies auch tun, aber gestern hatte ich ein paar Gedanken, die ich unbedingt loswerden muss.  Ich war sehr oft bei religiösen Veranstaltungen und habe ja auch viele Freunde aus diesem Feld. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie sehe, denn in jedem von ihnen steckt ein Stück Jesus. Und da ist es ganz egal, ob das die 14-jährige Ministrantin ist, die schon so viel für Jesus tut und so überzeugt/im Glauben ist, oder der 60-jährige Mönch, der immer noch auf Jugendveranstaltungen kommt, weil es ihm eben Spaß macht. Naja, oder eben mein „normaler" Freundeskreis, also die 20- bis 26-jährigen, die ich einfach sehr oft treffe oder mit ihnen arbeite. (Und die alle sooo herzlich und nett sind, dass man sie am liebsten immer um sich herum hätte.) Jedoch ist mein Umfeld aus der Stadt, in der ich wohne, eher nicht so religiös (vor allem keine #HardcoreChristen) und es ist schwer, ihnen zu zeigen, wie toll es ist,

Seelsorger und schöne Momente...

Mannomann, heute war ein krasser Tag. Zuerst in der Schule, dann in einer 1,5 Stunden entfernten Stadt bei einem Termin und dann bei einem Treffen mit einer guten Freundin, der ich alles anvertrauen kann, in Wien. Ausklingen ließen wir den Tag bei einem schönen Konzert in einer Kirche und vielen Gesprächen. Jetzt sitze ich im Zug und fahre 2 Stunden nach Hause, juhuuu, um 1:00 Uhr komme ich an und morgen gehts wieder kurz ab in die Schule, danach gleich wieder nach Wien. Ein Leben wie ein junger Hund eben. Zurzeit stehe ich vor einer großen Entscheidung und bis es die religiöse Freundin wusste, mit der ich mich heute traf, war ich auch noch fix davon überzeugt, diesen einen Weg auf jeden Fall und so schnell wie möglich gehen zu müssen. Dann hatte ich ein Gespräch mit einem Pfarrer und dieses hat mich schon etwas verunsichert, was ich vor ihm aber nie zugegeben hätte. Danach war ich eine Woche in Irland und ich dachte sehr viel nach. Welche Folgen würde diese Entscheidung mit sich bring