Ist wirklich immer alles unmöglich?
Neulich arbeitete ich wieder bei der #Sozi (die Menschen, die mich auf Instagram verfolgen, kennen die gemeinte Soziale Organisation ja schon ein wenig) und zu Hause wartete schon ein Hund, auf den ich an diesem Tag aufpassen sollte. Natürlich freute ich mich, als aus der anfangs erwarteten zweistündigen Arbeitszeit nur eineinhalb Stunden wurden und ich wollte mich schon euphorisch auf den Heimweg machen.
Schon seit Wochen sucht ein Flüchtling in unserer Stadt einen Mitbewohner für seine Wohnung. Beide würden dann nur mehr 250€ Miete zahlen, was wiederum eine enorme Erleichterung für ihn wäre. Ich habe mich bei allen in Frage kommenden Menschen umgehört, ob sie Interesse hätten, doch alle suchten mehrere gemeinsame Plätze und nicht nur einen. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, doch an diesem Arbeitstag kam ein 17-jähriger Flüchtling zu mir und fragte, ob die Wohnung denn noch frei sei. Ich erkundigte mich und schrieb ihm dann, dass er sie jederzeit ansehen konnte. Die Adresse hatte er ja, also war der Fall für mich abgeschlossen. Naja, scheinbar doch nicht ganz. Denn als ich mich auf mein Rad schwang, fragte der Junge, nennen wir ihn Sami, wo ich denn sei. Also fuhr ich zu ihm und wir machten uns auf den Weg zur Wohnung. Da die Betreuerin des anderen Flüchtlings ,,Kamil'' sagte, wir könnten jederzeit kommen, waren wir nun vor der Wohnung. Sie jedoch schrieb mir 15 Minuten nicht zurück und meinte dann, sie sei noch einkaufen, es würde noch 20-30 Minuten dauern.
Ich fragte mich, warum ich meine Zeit damit vergäude, anderen bei der Wohnungssuche zu helfen. Und warum ich das überhaupt alles mache. Ich könnte gemütlich zu Hause sein und meinen Hobbys nachgehen oder mit meinen Geschwistern spielen. Aber nein, ich helfe wöchentlich anderen Menschen und an dem Tag tat ich das eben auch außerhalb meiner ehrenamtlichen Arbeitszeit. Die Betreuerin und Kamil, er ist übrigens syrischer Flüchtling, kamen nach einem 45-minütigen Warten und zeigten uns die Wohnung. Vorhin erfuhr ich von Sami, er ist afghanischer Herkunft, dass er von nur 215€ im Monat leben muss. Noch ein Grund zur Demotivation... Er kann die Wohnung nicht einmal zahlen. Warum warten wir hier überhaupt noch...?
Die Wohnung gefiel ihm sehr und ich hatte echt Angst, dass er einzieht, ohne auf die finanzielle Situation aufmerksam zu machen. Die Betreuerin fragte wegen des Geldes und Sami war ganz fertig, weil er die Wohnung nie im Leben bezahlen könnte.
Doch Kamil zeigte sich bereitwillig, obwohl sie nicht einmal dieselbe Sprache sprechen, und machte den Vorschlag, dass Sami nur 150€ - soviel, wie er in seiner alten Wohnung zahlte - pro Monat aufwenden muss. Denn wenn er nicht viel Geld habe, müsse er nicht so viel zahlen, er verstehe das vollkommen und freue sich schon sehr auf den Einzug.
Das hat mich begeistert. Denn der Syrer, der selbst nicht viel hat, zahlt jetzt 350€ im Monat für den selben Teil der Wohnung, wie ihn der Afghane hat und dafür nur 150€ zahlt. Seht ihr, das ist Toleranz und Solidarität. Die beiden können sich nicht einmal gut verständigen, trotzdem gibt Kamil Sami eine Chance und er muss weniger zahlen, damit er einen Unterschlupf hat. Denn aus der alten Wohnung musste Sami so schnell wie möglich hinaus, weil die Besitzerin dieser es sich von heute auf morgen anders überlegte. Wir jammern, dass Flüchtlinge uns belasten und reden hier von ein paar Euro Steuern, die von unseren hohen Gehältern abgezogen werden.
Habt ihr schon einmal überlegt wie es wäre, wenn wir von 215€ im Monat leben müssten? Von 215€ eine Wohnung, das gesamte Essen und Schulmaterialien sowie Gewand finanzieren - funktioniert das überhaupt?
Denkt darüber nach, bevor ihr blöd über Gott und die Welt lästert und helft Flüchtlingen, absurde Gerüchte wie ,,der hat in seinem Leben noch nichts gehackelt und bekommt mehr Geld als unsere Leute" zu widerlegen!
Danke! Danke an euch und danke an Gott, denn er hat mir einmal wieder eine zauberhafte Situation geschenkt und mir abermals vor Augen geführt, dass jede Tätigkeit einen Sinn hat. 🌾😍🙏🙌💙
Schon seit Wochen sucht ein Flüchtling in unserer Stadt einen Mitbewohner für seine Wohnung. Beide würden dann nur mehr 250€ Miete zahlen, was wiederum eine enorme Erleichterung für ihn wäre. Ich habe mich bei allen in Frage kommenden Menschen umgehört, ob sie Interesse hätten, doch alle suchten mehrere gemeinsame Plätze und nicht nur einen. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, doch an diesem Arbeitstag kam ein 17-jähriger Flüchtling zu mir und fragte, ob die Wohnung denn noch frei sei. Ich erkundigte mich und schrieb ihm dann, dass er sie jederzeit ansehen konnte. Die Adresse hatte er ja, also war der Fall für mich abgeschlossen. Naja, scheinbar doch nicht ganz. Denn als ich mich auf mein Rad schwang, fragte der Junge, nennen wir ihn Sami, wo ich denn sei. Also fuhr ich zu ihm und wir machten uns auf den Weg zur Wohnung. Da die Betreuerin des anderen Flüchtlings ,,Kamil'' sagte, wir könnten jederzeit kommen, waren wir nun vor der Wohnung. Sie jedoch schrieb mir 15 Minuten nicht zurück und meinte dann, sie sei noch einkaufen, es würde noch 20-30 Minuten dauern.
Ich fragte mich, warum ich meine Zeit damit vergäude, anderen bei der Wohnungssuche zu helfen. Und warum ich das überhaupt alles mache. Ich könnte gemütlich zu Hause sein und meinen Hobbys nachgehen oder mit meinen Geschwistern spielen. Aber nein, ich helfe wöchentlich anderen Menschen und an dem Tag tat ich das eben auch außerhalb meiner ehrenamtlichen Arbeitszeit. Die Betreuerin und Kamil, er ist übrigens syrischer Flüchtling, kamen nach einem 45-minütigen Warten und zeigten uns die Wohnung. Vorhin erfuhr ich von Sami, er ist afghanischer Herkunft, dass er von nur 215€ im Monat leben muss. Noch ein Grund zur Demotivation... Er kann die Wohnung nicht einmal zahlen. Warum warten wir hier überhaupt noch...?
Die Wohnung gefiel ihm sehr und ich hatte echt Angst, dass er einzieht, ohne auf die finanzielle Situation aufmerksam zu machen. Die Betreuerin fragte wegen des Geldes und Sami war ganz fertig, weil er die Wohnung nie im Leben bezahlen könnte.
Doch Kamil zeigte sich bereitwillig, obwohl sie nicht einmal dieselbe Sprache sprechen, und machte den Vorschlag, dass Sami nur 150€ - soviel, wie er in seiner alten Wohnung zahlte - pro Monat aufwenden muss. Denn wenn er nicht viel Geld habe, müsse er nicht so viel zahlen, er verstehe das vollkommen und freue sich schon sehr auf den Einzug.
Das hat mich begeistert. Denn der Syrer, der selbst nicht viel hat, zahlt jetzt 350€ im Monat für den selben Teil der Wohnung, wie ihn der Afghane hat und dafür nur 150€ zahlt. Seht ihr, das ist Toleranz und Solidarität. Die beiden können sich nicht einmal gut verständigen, trotzdem gibt Kamil Sami eine Chance und er muss weniger zahlen, damit er einen Unterschlupf hat. Denn aus der alten Wohnung musste Sami so schnell wie möglich hinaus, weil die Besitzerin dieser es sich von heute auf morgen anders überlegte. Wir jammern, dass Flüchtlinge uns belasten und reden hier von ein paar Euro Steuern, die von unseren hohen Gehältern abgezogen werden.
Habt ihr schon einmal überlegt wie es wäre, wenn wir von 215€ im Monat leben müssten? Von 215€ eine Wohnung, das gesamte Essen und Schulmaterialien sowie Gewand finanzieren - funktioniert das überhaupt?
Denkt darüber nach, bevor ihr blöd über Gott und die Welt lästert und helft Flüchtlingen, absurde Gerüchte wie ,,der hat in seinem Leben noch nichts gehackelt und bekommt mehr Geld als unsere Leute" zu widerlegen!
Danke! Danke an euch und danke an Gott, denn er hat mir einmal wieder eine zauberhafte Situation geschenkt und mir abermals vor Augen geführt, dass jede Tätigkeit einen Sinn hat. 🌾😍🙏🙌💙
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